Zur Situation des Religionsunterrichts in Sachsen-Anhalt
Im Fokus der Kirchenkreis Merseburg
Kreissynode Merseburg, 24. November 2022
Am 24. November 2022 sprach Schulbeauftragter Sören Brenner zur Situation des Religionsunterrichts in Sachsen-Anhalt vor der Kreissynode des Kirchenkreises Merseburg.
Ausgehend von den aktuellen Zahlen für Sachsen-Anhalt lenkte er den Blick auf die Schulen und den Religionsunterricht im Bereich des Kirchenkreises. Nach seinen Angaben arbeiten dort tagesaktuell insgesamt 68 Schulen. Dazu zählen vierzig Grundschulen, fünf Förderschulen, fünfzehn Sekundarschulen, sechs Gymnasien und zwei Berufsschulzentren mit jeweils mehreren Schularten.
An den Gymnasien kann dem Anspruch der Kinder und Jugendlichen auf Religionsunterricht voll entsprochen werden. 22% der Grundschulen, 80% der Förderschulen und 31% der Sekundarschulen können diesen Anspruch nicht erfüllen. An den Beruflichen Schulen gibt es das Angebot für den Religionsunterricht in der Regel nur für die Beruflichen Gymnasien.
In einem weiteren Schritt lenkte er den Blick auf mögliche Handlungsoptionen für staatliche und kirchliche Initiativen. Er verwies zum einen auf das Domsgen-Päydoyer von 2019, das für neue Formen zur Gestaltung des Religionsunterrichts wirbt. Zum anderen verwies er auf die Optionen in Sachsen-Anhalt für einen konfessionellen Religionsunterricht in kooperativer Profilierung.
Im Gespräch mit den kirchlichen Lehrkräften des Kirchenkreises und den Synodalen wurden alte und neue Formen des Religionsunterrichts vorgestellt, die Angebote für Kita und Hort reflektiert und das Potential kirchlicher Angebote für die Schulkultur diskutiert.
Zur Sprache kamen auch die nicht unerheblichen Belastungen, denen kirchliche Lehrkräfte an den Schulen zumindest teilweise ausgesetzt sind, der auch im Kirchenkreis einsetzende Personalmangel und Fragen nach der Neuprofilierung der kirchlichen „Verkündigungsarbeit”.