Schulbesuch der Europaschule „Grundschule am Stadtsee”

Stendal, 10. Oktober 2022

Am 10. Okto­ber besuch­ten Bischof Dr. Ger­hard Fei­ge, OKR Mat­thi­as Kopisch­ke, Lan­des­bi­schof Fried­rich Kra­mer und Bil­dungs­mi­nis­te­rin Eva Feuß­ner Schüler:innen, Lehr­kräf­te und päd­ago­gi­sche Mitarbeiter:innen der Grund­schu­le am Stadt­see in Stend­al. Die­se Schu­le fühlt sich in beson­de­rer Wei­se dem euro­päi­schen Gedan­ken ver­pflich­tet. Hier­her gehö­ren die Begeg­nung und der Dia­log mit  Men­schen ande­rer Län­der und Kulturen.

In der Grund­schu­le der Han­se­stadt Stend­al, im Nor­den Sach­sen-Anhalts, leben und ler­nen unge­fähr 220 Schüler:innen. Inklu­si­ve Lern­an­ge­bo­te gehö­ren hier zum fes­ten Reper­toire, genau­so wie eine gro­ße Anzahl an Ange­bo­ten, die über über den Unter­richt hin­aus­füh­ren, wie bei­spiels­wei­se Ent­span­nung und Bewe­gung, Kin­der­kü­che, das Thea­ter oder die Tanz­mäu­se. Eng­lisch wird bereits ab Klas­se 1 ange­bo­ten. Ein beson­de­rer Schwer­punkt liegt auf dem Arbei­ten mit digi­ta­len Medi­en und Lernformen.

Der Evan­ge­li­sche Reli­gi­ons­un­ter­richt wird von Caro­la Ebert ver­ant­wor­tet. Die enga­gier­te Deutsch‑, Mathe­ma­tik- und Reli­gi­ons­leh­re­rin absol­vier­te die berufs­be­glei­ten­de Wei­ter­bil­dung zwi­schen 2003 und 2004. Sie kennt die Situa­ti­on des Evan­ge­li­schen Reli­gi­ons­un­ter­richts auch aus der Sekun­dar­schu­le. Vor die­sem Hin­ter­grund kann sie Ver­än­de­run­gen und Ten­den­zen der letz­ten 18 Jah­re gut einordnen.

Die lei­ten­den Geist­li­chen und Minis­te­rin Feuß­ner erleb­ten den Reli­gi­ons­un­ter­richt der Klas­sen 3 und 4. Ein gemein­sa­mes Lied eröff­ne­te die Stun­de. Im Zen­trum stand die gemein­sa­me Arbeit am Gleich­nis vom ver­lo­re­nen Sohn, dass mit dem Nach­den­ken über Fami­lie und ech­te Freun­din­nen und Freun­de ver­bun­den war. Mit­hil­fe eines Rol­len­spiels wur­den die kon­kre­ten Her­aus­for­de­run­gen und Belas­tun­gen bedacht, denen die Kin­der im All­tag begeg­nen. Als beson­ders beschwer­lich wur­den die sprach­li­chen Bar­rie­ren wahr­ge­nom­men: Für eini­ge Kin­der ist Deutsch die Mut­ter­spra­che, ande­re eig­nen sich die neue Spra­che aktiv an, ande­re kön­nen nur in Ansät­zen über Rus­sisch kom­mu­ni­zie­ren. Als bele­bend und hoff­nungs­voll konn­ten Dr. Ger­hard Fei­ge und Fried­rich Kra­mer erle­ben, wie die Lehr­kräf­te der Schu­le durch dif­fe­ren­zie­ren­de Ange­bo­te Unter­stüt­zung anbie­ten und die Kin­der sich gegen­sei­tig unter­stüt­zen, als ech­te Lerngemeinschaft.

Im Reli­gi­ons­un­ter­richt wird viel mehr gespro­chen als in ande­ren Fächern.

Ich fin­de es inter­es­sant über Jesus zu spre­chen. Und wie die Leu­te frü­her gelebt haben.

Im anschlie­ßen­den Gespräch mit Kul­tus­mi­nis­te­rin Feuß­ner und Schul­lei­te­rin Frau Kahr­stedt kam dann die Unter­ver­sor­gung mit Lehr­kräf­ten deut­lich zur Spra­che. Allen Anwe­sen­den wur­de die Kom­ple­xi­tät der Fra­gen nach der Unterichts­ver­sor­gung deut­lich, die sich eben auch auf den Reli­gi­ons­un­tericht aus­wirkt. Dafür bedarf es auf allen Ebe­nen Krea­ti­vi­tät und den Mut, sich auf neue Kon­struk­tio­nen ein­zu­las­sen. Fried­rich Kra­mer beton­te, dass die kirch­li­chen Ange­bo­te zum kon­fes­sio­nel­len Reli­gi­ons­un­ter­richt dabei als Unter­stüt­zungs­an­ge­bot und nicht als zusätz­li­che Beschwer­nis gedacht und ent­wick­lt wer­den müssen.